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Rastplatz im Charlotte Sound

Am nächsten Morgen scheint wieder die Sonne. Noch ist es windstill und so paddeln wir wieder zurück. Wie weit lassen wir noch offen, doch geht es am Nordufer entlang ziemlich zügig voran. Wir sehen wieder die Seehunde. Nun lassen sie sich die Sonne auf den Bauch brennen. Bei einer Pause beschliessen wir, wieder nach Picton zurückzupaddeln und diesen schönen Tag voll auszunutzen. Auch haben wir zwei Tage später die Fähre gebucht und möchten diese nicht verpassen.
Bei Allports Islands queren wir zum Südufer hinüber. Das sind zwar 2,5 km über offenes Wasser wo auch die Fährschiffe verkehren, aber es ist der deutlich kürzere Weg zurück. Während dieser Querung kommt auch ein Wind auf. Zum Glück aus nordöstlicher Richtung. Und mit dieser Unterstützung kommen wir locker bei unserem Verleiher an.


Seehunde am und im Wasser

Am dritten Morgen ist es bewölkt, jedoch windstill. Diesen idealen Paddeltag möchten wir nun auch ausnutzen und nach Möglichkeit bis zur Blumine Insel paddeln. Es bleibt auch den ganzen Tag windstill und wir können ziemlich direkt dahin paddeln mit vielen Querungen. Dabei sehen wir einige Seehunde die oft am Ufer schlafen. Einige tummeln sich auch im Wasser was sehr spielerisch aussieht. Wir können auch bis auf ein paar Meter heranpaddeln und es stört sie nicht. Das Ufer ist jedoch meistens steil und es hat nur wenige kleine Strände die sich für Pausen eignen. Leider sind dann auch noch viele in Privatbesitz und ein Haus steht dahinter. Man kann sich gut vorstellen, dass dies mal Bergtäler gewesen sind und nun überflutet. Stauseen in den Alpen haben manchmal ähnliche Ufer.
So kommen wir bei dem Blumine Island Zeltplatz an. Die Insel ist frei von eingeschleppten Wildtieren wie Opposums und Ratten. So hat es eine reiche Vogelwelt. Zwar hören wir keinen Kiwi, dafür gibt es einen schönen Gesang von all den Tuis und weiteren Vögel. Wir erkunden auch ein wenig die Insel. Allerdings ist der Unterwuchs des Waldes so stark dass man nur auf dem einzigen weg laufen kann. Die Aussicht ist da zum teil eindrücklich mit all den Seearmen und das offene Meer im Osten.
Der Zeltplatz selber ist recht klein und bietet Platz für etwa 5 Zelte. Allerdings ist nur noch ein weiteres Pärchen da und wir werden nur auf Trab gehalten von den Wekas.


ein etwas zu zutraulicher Weka

Der Weka ist einer der zutraulichen einheimischen Vögel. Etwas kleiner als ein Huhn fliegt er nur im äussersten Notfall ein paar Meter. Diese Vögel sind hier überall und untersuchen alles was unbeaufsichtigt rumliegt. Auch alle Brosamen werden zusammengepickt. Immer wieder muss man sie verjagen, aber eigentlich sind es auch ganz putzige Kerle. Auch wenn der im Bild den Abfallsack in der Nacht durchstöbert hat.


raues Klima, aber wenn die Sonne scheint sieht es lieblich aus.

Am nächsten morgen hat der Wind nicht wirklich abgenommen. Immer wieder rauschen Böen durch die Bäume. Wir beschliessen den Tag in dieser Bucht zu verbringen. So wandern wir zur Nachbarbucht, nur um festzustellen dass da der Strand noch kleiner ist als bei unserem Zeltplatz.
Einige Bäume die schon längere Zeit im Wasser liegen haben sich als Muschelkolonnien entwickelt. So sammeln wir Muscheln und können unser Nachtessen aufpeppen. Am Strand etwas entspannen tut zwischendurch auch ganz gut.


der Wind wird immer stärker und wir paddeln nach Möglichkeit in seinem Schatten

Um 11 Uhr verlassen wir den Hafen von Picton. Wir müssen zuerst dem östlichen Ufer folgen und bei der kleinen Mabel Insel den Sound möglichst rasch queren, sofern nicht gerade eine grosse Fähre kommt. Bei leichtem Wellengang kommen wir gut voran und kein grösseres Schiff ist in Sicht. Am Nordufer angekommen paddeln wir am steilen Ufer entlang zum Wedge Point. Hier ist die Querung des Charlotte Sound angesagt. Immerhin 2,5 km offenes Wasser. Da ein leichter Nordwind aufkommt nehmen wir diese Querung sofort in Angriff, zumal der Verleiher vor diesem Wind gewarnt hat mit der Bemerkung, dass er im Verlauf des Tages immer stärker wird. Mit der Überquerung nimmt der Wind auch wirklich zu und am Ende sind wir froh das Nordufer erreicht zu haben. Im Schutz des Windes paddeln wir weiter ostwärts. Am Ngatawhetawheta Point müssen wir jedoch eine Bucht überqueren. Direkte Linie etwa einen Kilometer zum Pihaka Point, doch mit dem starken Nordwind ein unsicheres unterfangen. Da wo wir sind hat es jedoch nur Steilufer, das Kajak könnte nicht mal gesichert werden. So paddeln wir zuerst im Windschatten nordwärts eng am Westufer entlang. Wir beginnen  die Querung mit etwas Reserve. Nun können wir uns etwas abtreiben lassen. Sobald wir jedoch im Wind sind kommen wir keinen Meter mehr weiter ohne abgetrieben zu werden. Zum Glück nimmt der Wind jedoch etwas ab mit zunehmender Querung und am Schluss können wir sogar mit Rückenwind die Halbinsel erreichen. Wir finden wieder Schutz am Nordufer vor dem Wind und machen eine Rast auf einem Ministrand. Eigentlich wollten wir auf dem Zeltplatz in der Ruakaka Bay übernachten, doch bei diesem Wind ein anstrengendes Unterfangen mit 2 weiten Buchten zum Queren. So paddeln wir nun den Kumutoto Zeltplatz an, da können wir alle kleineren Buchten notfalls ausfahren. Je mehr wir in die Bucht hineinfahren, desto unbeständiger wird der Wind. Nun kommt er aus allen Richtungen. Wir müssen zwar nicht immer dem Ufer entlang, aber vor lauter Wind kann man die Landschaft nicht geniessen. Trotzdem kommen wir in der mitte des Nachmittags am Zeltplatz an.
Der Ort ist recht bevölkert von Einheimischen die mit ihren Booten da hinfahren und am Strand ihre Weihnachtsferien verbringen. Wir können unseren Platz auswählen, mit Ausblick in die Bucht und einem Tisch.

Wer mit der Fähre von einer Hauptinsel auf die andere will fährt durch den Marlborugh Sounds. Das wird in vielen Reiseführer als ein Höhepunkt beschrieben. Wer Glück hat sieht sogar Delfine, allerdings ist bei hohem Wellengang die Cook-Steet berüchtigt und viele sind da schon Seekrank geworden.
Picton im Marlborough Sound hat zwar einen grossen Hafen und auch die Eisenbahn. Sonst ist es eher ein kleines Provinznest und das Zentrum hat man in 10 Minuten abgelaufen. Dafür gibt zwei Seekayak Anbieter wo man für mehrere Tage eines ausleihen kann. Treffpunkt ist morgens um 9h00. Es gibt ein breefing, danach können wir unser Boot beladen und in See stechen.

Marlborough Sounds