Tagesjournal
Tag 1 – 11. Juni 2016
Pünktlich um 09:34 Uhr verliess der Zug in Bern den Bahnhof mit zwei bereits schwitzenden Kanuten im Abteil Richtung Brig im Wallis. Dort hatten wir zwei Stunden später sage und schreibe vier Minuten Zeit um auf den Zug nach Domodossola zu wechseln, der zum Glück auf dem gleichen Bahnsteig auf uns wartete.
In Domodossola hatten wir zwei Plätze in einem Airport Shuttle reserviert das uns zum Flughafen Malpensa Terminal 2 fahren sollte. Nach etwas rumfragen haben wir das Shuttle gefunden und waren sehr froh, dass wir die einzigen Fahrgäste waren, denn der Kofferraum war voll mit unserem Gepäck.
Die Strecke zum Flughafen führt durch Somma Lombardo und obschon wir die einzigen zwei Gäste waren, wollte sich der Fahrer nicht darauf einlassen uns direkt zur Einwasserstelle fahren, nicht mal als wir ihm 20€ dafür geboten haben – da sieht man wiedermal das Clichés nicht immer mit der Realität zu tun haben 😉
Er hat uns aber dafür einen Taxifahrer am Flughafen organisiert der uns für weitere 25€ zur Einwasserstelle gefahren hat und so waren wir ca um 13:15 Uhr, knapp vier Stunden später nach Abreise bei der Einwasserstelle in Maddalena.
Als wir am aufbauen waren, kam noch eine weitere Gruppe mit Schlauchkanadier und Faltkayak daher. Sie haben die Tour in diesem Jahr schon einmal gemacht haben uns mitgeteilt, dass es kaum mehr grosse Gefahrenstellen gibt und der Kanal bei der Ponte di Boffalora frei befahrbar ist. Das nenn ich mal good news 😉
Knappe zwei Stunden später – wir haben uns viel Zeit gelassen beim Aufbau der sonst in 30 Minuten erledigt ist – waren wir dann startklar und hatten gleich das erste Hindernis zu meistern, den weggespülten Damm Maddalena der schon bei der Einwasserstelle zu hören war und überraschend hohe Wellen geworfen hat. Ein Missverständnis und etwas Geschreie später haben wir es dann auch geschafft, direkt auf den Stein zu fahren dem wir ausweichen wollen, was zum Glück glimpflich verlief.
Video von unserem Ritt über den Damm Maddalena
Jetzt waren wir angekommen, beeindruckt von der Grösse und der Wucht die der Ticino an den Tag legt, spürten wir das Adrenalin weichen und Euphorie aufkommen, das Abenteuer konnte beginnen. Aber erstmal galt es noch ein geeignetes Lager zu finden, 10km weiter unten haben wir auf einer wundervollen Insel angelegt mit feinem Sand und genug Schatten.
Zu Essen gabs Pasta in Spargelcreme Suppe. Dumm nur haben wir Schlaumeier die Packung nicht gelesen auf der ausdrücklich steht, man müsse das Pulver in kaltes Wasser schütten. So gab es anstatt einer feinen Suppe eine grüne Sauce mit Pulverklumpen, hat dem Geschmack aber nicht allzusehr geschadet.